Perseiden, Geminiden, Leoniden |
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Die Leoniden |
EinführungDer vielleicht berühmteste Meteorstrom sind die Leoniden, die aus Auflösungsprodukten des Kometen 55P/Tempel-Tuttle bestehen. Jedes Jahr um den 18. November kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Umlaufbahnen der Teilchen dieses Stroms. Für Beobachter auf der Erdoberfläche scheint der Ursprung aller dieser Sternschnuppen im Sternbild Löwe (lat. Leo) zu liegen, von dem sich Ihre Bezeichnung als Leoniden ableitet. Da der Löwe erst gegen Mitternacht aufgeht, können die Meteore vorher nicht beobachtet werden. Richtig hoch steigt der Radiant aber erst kurz vor Beginn der Morgendämmerung. Der Aktivitätszeitraum der Leoniden erstreckt sich vom 13. bis zum 21. November.
Lage des Leoniden-Radianten. Quelle: NASA
Im Maximum erreicht die ZHR der Leoniden üblicherweise nur Werte von 10 bis 25. In Jahren um die Perihelpassage des Mutterkometen (Umlaufzeit 33.2 Jahre) werden jedoch deutlich höhere Zahlen verzeichnet, welche vielfach im dreistelligen Bereich liegen. Wenn die Erde besonders dichte Staubwolken passiert, was keineswegs bei jeder Annäherung des Kometen an die Sonne der Fall ist, treten Meteorstürme auf, die zwar weniger als Stunde andauern, aber eine ZHR von über 1000 bis zu 100000 erreichen können. Dies ist zuletzt 1966 der Fall gewesen. Nach den vorliegenden Berechnungen werden die Leoniden eine ZHR von mehr als 1000 erst wieder im Jahr 2094 erreichen. ZHRs zwischen 300 und 500 werden in den Jahren 2033, 2034, 2035 und 2037 erwartet. |
Geschichte der Leoniden
Die Leoniden sind auf Grund der Meteorstürme, welche sie - wenn auch in oft großen zeitlichen Abständen - hervorbringen, seit dem Mittelalter bekannt. Großes Aufsehen erregten sie in den Jahren 1799, 1833, 1866 und 1966, als sie einige der stärksten jemals beobachteten Sternschnuppen-Regen hervorbrachten. Zum bislang letzten Mal gelangte 55P/Tempel-Tuttle 1998 in Sonnennähe, und nach einem kleineren Meteorregen mit vielen hellen Feuerkugeln in 1998 trat 1999 wie vorhergesagt ein ergiebiger Meteorschauer auf. Für 2000 waren die Erwartungen geringer, was sich ebenfalls bestätigte. Noch erstaunlicher war, dass die Aktivitätsmaxima z.T. fast auf die Minute korrekt vorhergesagt worden waren. Auch 2001 stimmten Vorhersagen und Realität gut überein. Unerwartet war lediglich die hohe Zahl von extrem hellen Sternschnuppen. Es verwunderte daher nicht mehr allzu sehr, dass auch 2002 zu den prognostizierten Zeiten tatsächlich recht eindrucksvolle Meteorschauer auftraten.
Künstlerische Darstellung des Leoniden-Sturms 1833 von Étienne Léopold Trouvelot. Quelle: New York Public Library.
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Die Leoniden 2026
2026 wird ein weiteres bescheidenes Leonidenjahr sein. Das Maximum des Meteorschauers mit einer ZHR von etwa 15 wird am 18.11.2025 gegen 00:45 Uhr MEZ erwartet. Um diese Zeit erreicht der zunehmende Mond (Phase 64%) gerade den Westhorizont, während der Radiant der Leoniden genau gegenüber noch recht niedrig im Osten steht, in unmittelbarer Nähe des auffälligen Planetenpaars Mars und Jupiter. Aufgrund der geringen Horizonthöhe dringen die Leoniden in einem recht flachen Winkel in die Erdatmosphäre ein und erzeugen deshalb lange Meteorspuren. |
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